Als Blogger die Bedürfnisse der eigenen Leserschaft erkennen

Blogs gehören zu den Medienprodukten, die gezielt eine spezifische, klar definierte Zielgruppe ansprechen. Ob modeaffine Teenager, reisefreudige Bestager oder begeisterte Heimwerker: Sie alle haben ihre ganz speziellen Bedürfnisse, die sie beim Besuch eines Blogs befriedigt sehen möchten. Der Versuch, einen wilden Mix aus unterschiedlichen Themen in einem einzigen Blog zu behandeln, wird daher in den meisten Fällen nicht funktionieren.

 

Den einen Blog für alle zu schaffen ist ein nahezu aussichtsloses Unterfangen. In der Regel sind Blogs deshalb monothematisch aufgestellt. Die einzelnen Beiträge stehen alle unter einem großen Hauptthema. Ein Leser, der sich für Autos interessiert, wird kaum auf einem Esoterik-Blog nach Informationen suchen. Umso wichtiger ist es für einen Blogger, die Bedürfnisse der eigenen Leser und Abonnenten zu kennen. Nur wer weiß, was Leser wünschen, kann gezielt auf deren Bedürfnisse eingehen und sie so an sich binden.

 

 

Mit Design Thinking muss der Leser kein unbekanntes Wesen bleiben

 

Doch wie gelingt es herauszufinden, was die eigene Leserschaft bewegt? Mit welchen Themen ist es auch morgen noch möglich, seine Follower zu begeistern? Nun sind die meisten Blogger Einzelkämpfer, die nicht wie große Unternehmen auf eine gut aufgestellte Marktforschungsabteilung zurückgreifen können. Um dennoch ans Ziel zu gelangen, sind deshalb Methoden gefragt, die mit ebenso kreativen wie innovativen Ansätzen arbeiten.

 

Eine solche Methode ist zum Beispiel das Design Thinking. Die ursprünglich aus dem Produktdesign stammende Denkschule hat in den vergangenen Jahren auch in anderen Bereichen zahlreiche Anhänger gefunden. Für Blogger stellen einige der im Design Thinking angewendeten Methoden ein effektives Werkzeug dar, mit dem die Wünsche und Bedürfnisse von Lesern ermittelt werden können. Für absolute Beginner gibt es hier ein paar Tipps für den Start.

 

Mit Kreativität und innovativen Techniken auf der Suche nach den Wünschen des Lesers

 

Eine dieser Methoden ist das Customer Journey Mapping. Dabei wird mit Hilfe von Interviews und Feedbackmodellen versucht herauszufinden, welche Erlebnisse und Emotionen ein Verbraucher mit einem Produkt verbindet. Darüber hinaus geben die Erfahrungen, die ein Kunde beim Kontakt mit dem Unternehmen gemacht hat, Aufschluss darüber, wie sich die Beziehung zwischen Anbieter und Konsument gestaltet.

 

Auch für Blogger stellt diese Herangehensweise eine gute Möglichkeit dar herauszufinden, was seine Leser dazu bewegt, seine Posts zu lesen. In der Konsequenz lässt sich so auch erkennen, auf welche Bedürfnisse und Wünsche noch intensiver eingegangen werden könnte und welche Themen tendenziell weniger Relevanz besitzen.

 

Angebote bedarfs- und zielgruppengerecht entwickeln

 

Auch die beim Design Thinking wichtige Erstellung von Nutzermodellen ist eine Methode, die Bloggern hilft, ihre Leserschaft besser zu verstehen. Jeder Nutzergruppe werden bestimmte Merkmale und Verhaltensweisen zugeordnet. Auf diese Weise wird erkannt, wie die Nutzer voraussichtlich auf ein neues Angebot reagieren werden. Wer weiß, wie seine Leser ticken, kann seine Produkte exakt auf deren Bedürfnisse und Wünsche anpassen. Jede in der Design Thinking Persona genannte Nutzergruppe wird so bedarfs- und zielgruppengerecht bedient.

 

Diese und zahlreiche andere Verfahren des Design Thinking sind durch ein hohes Maß an Kreativität gekennzeichnet. Sie unterstützen Blogger in dem Bestreben, ihre Leser besser zu verstehen, ohne sich dabei nur auf reine Klickzahlen oder andere statistische Werte verlassen zu müssen. Diese etwas andere Art, ein Problem anzugehen, weitet den Blick und hilft dabei, unterschiedliche Perspektiven einzunehmen, wodurch es möglich ist, ganz neue Ideen zu entwickeln. Kontinuierlich neue Konzepte und Ideen zu erarbeiten ist nämlich eine der wichtigsten Herausforderungen, denen sich Blogger stellen müssen, die dauerhaft erfolgreich sein wollen.

 

Autorenprofil

 

 

Jiri Scherer und Chris Brügger sind Inhaber der Denkmotor GmbH.

 

>Sie haben langjährige Erfahrung als Innovationsberater und Kreativitätstrainer.

 

Sie sind Autoren verschiedener Bücher und Artikel rund um die Themen Innovation, Kreativität und Simplicity.